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SOZIALPRAKTIKUM IN JG1


Seit dem Schuljahr 2007/2008 führen wir am Goethe-Gymnasium in der 11. Klasse ein verpflichtendes zweiwöchiges Sozialpraktikum durch. Schüler und Schülerinnen arbeiten in den letzten Wochen vor den Sommerferien in einer sozialen Einrichtung mit, sei es ein Kindergarten, ein Altersheim, eine Obdachloseneinrichtung oder eine Drogenberatung. Dabei steht in erster Linie das außerunterrichtliche Erfahrungslernen im Vordergrund: Wie verläuft das „normale Leben“ außerhalb der Schule, welchen Menschen, mit denen ich sonst nie etwas zu tun habe, begegne ich dort, an welchen Lebenserfahrungen kann ich teilhaben und – last not least – was lerne ich über mich selber, wenn ich mit Behinderten, Kranken, Arbeitslosen, kleinen Kindern und deren jeweiligen Betreuern vierzehn Tage zusammenarbeite?Die Idee zu diesem Sozialpraktikum entstand bei der Ausformung unseres Schulcurriculums.
Wir wollten in erster Linie die soziale Kompetenz unserer Schüler stärken. Nur wie? Da gutes Zureden bekanntlich begrenzt wirksam ist, wir gruppendynamische Spiele für nicht mehr altersentsprechend hielten, suchten wir nach einer Möglichkeit, Schüler und Schülerinnen direkt soziale Wirklichkeit erfahren zu lassen getreu der alten humanistischen Devise „non scholae, sed vitae discimus“. Angeregt durch ähnliche Projekte im nordbadischen Raum kamen wir dann auf dieses Konzept: Das Vorbereitungsteam organisiert Plätze in diversen sozialen Einrichtungen im Raum Karlsruhe oder die Schüler suchen sich selber welche. In den letzten vollen zwei Wochen vor den Sommerferien findet das Sozialpraktikum statt, wobei alle Schüler in den jeweiligen Einrichtungen besucht werden. Am darauf folgenden Montag kommen alle noch einmal zusammen zu einem Auswertungstag. Dabei hören wir oft erstaunliche Aussagen der Schülerinnen und Schüler, die uns immer wieder im Sinn dieser Idee bestärken. Aber lesen Sie selbst:

„Kinder denken komplett anders als Erwachsene und können sich schon über die kleinsten Dinge freuen!“

„Ich bin geduldiger als ich dachte!“

„Ich kann für jemanden da sein und Personen wenigstens für kurze Zeit glücklich machen!“

„Ich bin ein Teamplayer!“

„Ich habe meine Grenzen kennengelernt!“

„Ich weiß jetzt, dass es Menschen gibt, die wirklich große Probleme haben und sie nur manchmal selber Schuld daran haben.“

„Ich kann jetzt Verantwortung für mich und andere übernehmen.“

„Ich bin belastbarer, als ich dachte und kann auf andere Menschen eingehen.“